Vorschläge für ein Klimaschutzsofortprogramm

Die Bioenergiebranche unterstützt die großen klimapolitischen Ambitionen der neuen Bundesregierung und die Erarbeitung eines Klimaschutzsofortprogramms. Nach Ansicht der Branche sollte das Klimaschutzsofortprogramm sowohl Ansätze enthalten, die Deutschland auf den Pfad zur Klimaneutralität bringen, als auch kurzfristig wirksame Maßnahmen, die eine direkte Kurskorrektur zur Erreichung der Klimaschutzziele für das Jahr 2030 bewirken. Dabei kann und muss auch die Bioenergie eine wichtige Rolle spielen.

Die Bioenergie ist zentraler Bestandteil der Energiewende in Deutschland. Bioenergie- und Bioraffinerieanlagen stellen nicht nur gesicherte und regelbare Leistung im Strom- und Wärmesektor bereit, sondern liefern auch biomassebasierte flüssige und gasförmige Kraftstoffe, die im Jahr 2020 mit 88 Prozent der erneuerbaren Energien im Verkehr den weit überwiegenden Anteil der Treibhausgasminderung (THG-Minderung) ausmachten. Die Netto-THG-Einsparung aus dem Einsatz der Bioenergien betrug damit in 2020 rund 71 Mio. t CO2, was etwa einem Zehntel der Gesamtemissionen des Jahres entspricht. 18 2020 lieferte Bioenergie jeweils 20 Prozent der erneuerbaren Bruttostromerzeugung und 85 Prozent des erneuerbaren Endenergieverbrauchs im Bereich Wärme und Kälte. Bioenergie stellt damit einen unverzichtbaren Beitrag für den erforderlichen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien in allen Anwendungsbereichen bereit.

Nur mit einem starken Beitrag der Bioenergie in allen Wirtschaftsbereichen sind die ambitionierten Klima- und Energieziele der Bundesregierung zu erreichen. Deshalb ist es essenziell, dass sich die Bundesregierung für eine produktive Biomassenutzung einsetzt und den Umbau der linearen, fossilbasierten Wirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie vorantreibt. In Anbetracht der Aufgabe, die Energiewende und den Klimaschutz wirtschaftlich erfolgreich, sozial verträglich und ohne Zeitverzug zu meistern, kommt es in besonderem Maße darauf an, die vielfältigen Klimaschutzpotentiale der nachhaltigen Bioenergie vollumfänglich zu nutzen. Die Förderung der Bioenergienutzung in Deutschland sorgt für kontinuierlich wachsende Emissionseinsparungen, mehr Arbeitsplätze, eine starke regionale Wertschöpfung sowie eine Entfaltung der Kreislaufwirtschaft und kommt damit allen Sektoren zugute. Europäische Regelungen stecken vielfach den Rahmen für den Ausbau Erneuerbarer Energien ab. Auch wenn die Europäische Union (EU) eigene Ziele für Erneuerbare Energien und Klimaschutz formuliert, so führen EU-Regelungen dennoch in Teilen dazu, einen effizienten Ausbau der Bioenergie einzuschränken. Die Bundesregierung sollte sich deshalb auch auf europäischer Ebene für den Abbau von Hemmnissen und Hürden für den Ausbau aller Erneuerbaren einsetzen, wie beipielsweise in den aktuellen Verhandlungen zu den einzelnen Bestandteilen des „Fit for 55“-Pakets. Dies gilt insbesondere für die LULUCF-Verordnung, die EU-Biodiversitätsstrategie sowie die Überarbeitung der Erneuerbare Energien Richtlinie (RED II).

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