Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft e.V.

Nachhaltigkeit und Regionalität

Deutsche Bioethanolwirtschaft weltweites Vorbild

Bioethanol schützt das Klima und schont die Umwelt. Deutsche Bioethanol- Hersteller übertreffen die gesetzlichen Vorgaben für die Treibhausgaseinsparung von Biokraftstoffen deutlich. In der zertifizierten Lebenszyklus-Betrachtung des regenerativen Kraftstoffs Bioethanol sind alle Emissionen aus Landnutzungsänderungen, Düngung, dem Kraftstoffeinsatz bei der Ernte, dem Transport, Vertrieb, bei der Herstellung und der Verbrennung im Motor einbezogen. So hilft der Einsatz von Bioethanol nachweislich im Kampf gegen den Klimawandel.

  • Schützenswerte Naturgebiete bleiben bei der heimischen Bioethanolproduktion außen vor. Das ist seit Jahren garantiert und wird effektiv staatlich kontrolliert. Damit ist die deutsche Bioethanolwirtschaft weltweites Vorbild. Im Jahr 2019 hat die EU-Kommission zusätzlich zur überarbeiteten Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED II) einen so genannten delegierten Rechtsakt (Amtsblatt der Europäischen Union) erlassen, der auf aktuellen wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen beruht und zeigt, bei welchen Agrarrohstoffen im Zusammenhang mit der Biokraftstoffproduktion ein hohes Risiko indirekter Landnutzungsänderung (englisch iLUC, „indirect Land Use Change“) besteht. Von iLUC wird gesprochen, wenn Pflanzen für Biokraftstoffe zwar auf Flächen angebaut werden, die als nachhaltig zertifiziert sind, dabei aber den Anbau von Nahrungspflanzen auf Wald- oder Brachflächen verdrängen. Bei der Umwandlung dieser Flächen in Ackerland entstehen Treibhausgasemissionen, die nicht (direkt) in die Klimabilanz der Biokraftstoffe einfließen. Besteht ein hohes Risiko indirekter Landnutzungsänderungen, dürfen die gewonnenen Rohstoffe zwar grundsätzlich im europäischen Biokraftstoffmarkt verwendet werden. Eine Anrechnung auf die Klimavorgaben entfällt allerdings. Die EU-Kommission hat festgestellt, dass das Risiko indirekter Landnutzungsänderungen lediglich bei Palmöl besteht. Gleichzeitig hat die Untersuchung ergeben, dass der Anbau der für die europäische Bioethanolproduktion verwendeten Agrarrohstoffe wie Weizen, Mais und Zuckerrüben keinerlei Risiko für Landnutzungsänderungen mit sich bringt. Somit sind Regenwälder, Torfmoore und Flächen mit hoher biologischer Vielfalt effektiv für den Anbau von Rohstoffen für Bioethanol ausgeschlossen.
     
  • Die Europäische Kommission ist außerdem verpflichtet, regelmäßig über die Einhaltung des Protokolls von Cartagena über die biologische Sicherheit und über das Artenschutzübereinkommen in den Ländern zu berichten, die Rohstoffe für Biokraftstoffe produzieren. Katastrophen wie bei den Tiefseebohrungen für Erdöl, Tankerhavarien vor den Küsten oder Lecks in Ölpipelines sind bei der Herstellung und dem Transport von Bioethanol außerdem nicht möglich – ausgelaufener Alkohol verflüchtigt sich und baut sich biologisch ab. Mit Bioethanol gibt es keine verseuchten Meere, Strände und Regenwälder.

Schutz von Naturgebieten, Rohstoffmix, Vielfalt auf dem Acker, Artenschutz: Nachhaltigkeit wird unabhängig geprüft


Bioenergie ist eine wichtige Säule der Bioökonomie
 

  • Die Bioökonomie nimmt einen herausragenden Platz in einer zukunftsorientierten Nachhaltigkeitspolitik ein. Mit der konsequenten, ressourceneffizienten und nachhaltigen Nutzung nachwachsender Rohstoffe gibt es für die Wirtschaft eine vielfältig einsetzbare Alternative zu fossilen Rohstoffen.


Bio-Rohstoffe dienen seit jeher der Ernährung und wurden schon immer als Baustoff, im Handwerk, für Genussmittel oder in der Medizin eingesetzt. Zunehmend kommen sie aber auch in der Industrie zum Einsatz und werden energetisch verwendet. Viele Produkte des Alltags, von der Plastikflasche und -tüte bis zu Autoteilen, werden mittlerweile aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.

Soziale Verantwortung

Nachhaltigkeit betreibt die deutsche Bioethanolwirtschaft auch, in dem sie soziale Verantwortung übernimmt. Die Europäische Kommission ist laut der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) verpflichtet, dem Europäischen Parlament und dem Rat alle zwei Jahre über die sozialen Folgen einer erhöhten Nachfrage nach Biokraftstoffen zu berichten. Gegebenenfalls kann die Kommission dem EU-Parlament und den Mitgliedstaaten Korrekturen an den rechtlichen Vorschriften für Biokraftstoffe vorschlagen.

Im Hinblick auf die sozialen Folgen der EU-Biokraftstoffpolitik in Europa und in Drittländern berichtet die Kommission über die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln zu erschwinglichen Preisen, insbesondere für die Menschen in Entwicklungsländern, und über weitergehende entwicklungspolitische Aspekte. Außerdem ist auf die Wahrung von Landnutzungsrechten einzugehen. Zu Drittländern und zu Mitgliedstaaten, die eine bedeutende Rohstoffquelle für in der Gemeinschaft verbrauchte Biokraftstoffe darstellen, wird zudem sichergestellt, dass das betreffende Land alle der folgenden Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ratifiziert und umgesetzt hat:

  • Übereinkommen über Zwangs- oder Pflichtarbeit (Nr. 29),
  • Übereinkommen über die Vereinigungsfreiheit und den Schutz des Vereinigungsrechts (Nr. 87)
  • Übereinkommen über die Anwendung der Grundsätze des Vereinigungsrechtes und des Rechtes zu Kollektivverhandlungen (Nr. 98),
  • Übereinkommen über die Gleichheit des Entgelts männlicher und weiblicher Arbeitskräfte für gleichwertige Arbeit (Nr. 100),
  • Übereinkommen über die Abschaffung der Zwangsarbeit (Nr. 105),
  • Übereinkommen über die Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf (Nr. 111),
  • Übereinkommen über das Mindestalter für die Zulassung zur Beschäftigung (Nr. 138),
  • Übereinkommen über das Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit (Nr. 182).

Den ersten Fortschrittsbericht "Erneuerbare Energien" gemäß der Richtlinie über erneuerbare Energien legte die EU-Kommission 2013 vor. Der letzte Fortschrittsbericht erfolgte 2019.

Arbeitsplätze

Auch als Arbeitgeber sorgt die deutsche Bioethanolwirtschaft für Nachhaltigkeit. Die Bioethanolproduktion in Deutschland sichert Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum und fördert Investitionen in strukturschwache Regionen.  
 

  • Im Jahr 2016 wurden laut Forschungsbericht "Ökonomische Indikatoren des Energiesystems" (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt - DLR, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung - DIW, Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung - GSW im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie) insgesamt 23.800 Beschäftigte im Technologiebereich Biokraftstoffe gezählt.
     

Weltweit ist die Anzahl der Jobs im Sektor erneuerbare Energien laut Angaben von  IRENA (International Renewable Energy Agency) ansteigend und lag 2020 bei rund 12,0 Mio. Menschen. Davon arbeiteten weltweit 2,4 Millionen Menschen im Bereich Biokraftstoffe (Bioethanol, Biodiesel, Pflanzenöl, Biomethan). Betrachtet man das gesamte Segment der Bioenergie, so beläuft sich die Beschäftigung auf über 3,5 Millionen Menschen. Den größten Teil der Beschäftigung stellt nach wie vor der Photovoltaik-Bereich mit 4,0 Millionen Beschäftigten. Ein weiterer wichtiger Baustein bei der Versorgung mit erneuerbaren Energien ist die Windkraft, die weltweit knapp 1,3 Millionen Menschen Arbeit gibt. Die gesamte Beschäftgungswirkung der Erzeugung von erneuerbarer Energie in der EU wird von der aktuellen IRENA.Studie mit rund 1,3 Millionen Personen angegeben.


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